Gutes Essen als Schulkonzept

 
Comenius-Schule hat Erfolg mit eigenem Koch und plant Kooperation mit Eckener-Schule

Flensburger Tageblatt, 27.04.2013

Cool kickende Mädchen, echte Köche, Kooperationen: Mit einem Bündel von Maßnahmen wollen Stadt und Comenius-Schule „Bildungsinseln“ im Norden Flensburgs etablieren und die Gemeinschaftsschule am Drosselweg stabilisieren und attraktiver machen. Einstimmig wurde im Bildungsausschuss ein Antrag der CDU angenommen, wonach bis Anfang nächsten Schuljahres die Kooperationsmöglichkeiten der Schule ausgelotet werden sollen.

   
Hintergrund sind die zuletzt zurück gegangenen Anmeldezahlen an der Schule. Nach dem Vorbild der bereits fest verabredeten Zusammenarbeit zwischen Zentralschule Harrislee und Eckenerschule im Bereich Erneuerbare Energien sollen jetzt Gespräche zwischen der Comenius-Schule und der Eckenerschule über eine mögliche Partnerschaft im Themenbereich Elektromobilität geführt werden.
 
Großen Erfolg hat die Comenius-Schule mit ihrem Mensa-Konzept. Nachdem das Mensa-Essen eines externen Caterers schlecht bis gar nicht von den Schülern angenommen worden war – 0 bis 10 Essen pro Tag – hat man einen Koch engagiert, der das Essen in der Schule aus regionalen Zutaten frisch zubereitet. „Seitdem essen bis zu 70 Schüler täglich in der Mensa“, berichtet Jens Koll, zuständiger Lehrer für den Ganztagsbetrieb der Schule.
 
Koll und Kollegen haben das Thema Essen zum pädagogischen Konzept erhoben. Das fängt mit der Person des Kochs an: „Der kommt aus dem JAW-Bereich und hat einen guten Draht zu den Schülern und den Lehrern“, sagt Koll. Ab Klasse 5 essen Klassenlehrer und alle Schüler einmal pro Woche gemeinsam. „Da machen bis auf wenige Ausnahmen alle mit – weil es schmeckt und weil die Eltern dahinter stehen.“ Nicht zuletzt bringt ein leibhaftiger Koch in der Schule den Schülern dieses Berufsbild näher.
 
Flankierend gibt es ab Klasse 7 das Fach Verbraucherbildung. Im Rahmen des Wahlpflichtkurses „Unsere gesunde Scbule“ zeichnen Schüler verantwortlich für die Salatbar. Und das Ganze wird wissenschaftlich begleitet von der Fachhochschule sowie grenzüberschreitend von der Universität Flensburg und der Syddansk Universitet.

Auch beim Land sind die Signale angekommen. Am 6. Mai, freut sich Koll, wird die Comenius-Schule aufgenommen in das Netzwerk „Referenzschulen ganztägig lernen“.

sh:z/Flensburger Tageblatt / Text: Joachim Pohl / Bild: Dewanger