Eulenschnitzen auf der Grünen Woche

Flensburger Tageblatt, 27.01.2011 
 
Zwei angehende Holzbildhauerinnen aus Flensburg werben in Berlin mit Arbeit vor Publikum für Tarp und die Eider-Treene-Sorge-Region

Tabea Beilfuß und Cindy König, zwei Auszubildende im zweiten Lehrjahr der Eckener Schule Flensburg, tragen im Rahmen der Grünen Woche Tarper Eulen nach Berlin. Mit dieser Aktion wird auf dem Stand der „Eider-Treene-Sorge“-Region für das nördliche Schleswig-Holstein im Allgemeinen und für Tarp und den Eulenwanderpfad im Besonderen geworben. Heide Peschlow und Norbert Hein, Eulen-Paten aus Tarp , begleiten die beiden Schülerinnen der Werkkunstschule heute in die Bundeshauptstadt, wo die angehenden Holzbildhauerinnen vor den Augen zahlreicher Grüne-Woche-Besucher zwei Eulen mit dem Titel „Eule sitzt auf Stamm“ aus einem Block Pappelholz schnitzen werden.

 
Tabea Beilfuß kommt aus Flensburg, ist 20 Jahre alt und nach einem Ausbildungsgang mit Realschulabschluss nun Azubi im Holzbildhauerhandwerk. Ihre 23 Jahre alte Mitstreiterin Cindy König kommt aus Sachsen und wollte ihre Ausbildung gerne in Flensburg absolvieren. Beide freuen sich auf die Möglichkeit, auf einer Plattform wie der Grünen Woche ihre Fertigkeiten darstellen zu dürfen. „Wann bekommt man schon eine solche Gelegenheit?“  
 
Heinrich Oettinger, Fachlehrer an der Eckener Schule , hatte vor einigen Tagen
gefragt, wer sich die Aufgabe zutraue. Ohne Motorsäge soll vor Zuschauern mit Stemmeisen eine etwa 150 Zentimeter hohe Skulptur entstehen – eine 50 Zentimeter große Eule, die auf einem Holzblock steht. Tabea Beilfuß und Cindy König hatten schnell ein 15 Zentimeter hohes Eulenmodell aus Ton fertig. Gestern sollte noch ein Modell aus Styropor im Maßstab 1 : 2 entstehen. Dann hieß es Zeichnungen, Holzblock, Werkzeug und Utensilien im Auto und auf dem Anhänger verstauen – und heute geht es nach Berlin.  
 
Wenn die beiden Eulen-Paten und die angehenden Holzbildhauerinnen am Montag aus Berlin zurück kommen, soll auf dem Anhänger die fertige Skulptur sein. Diese wird der Gemeinde Tarp übergeben, die sie dann nach eigenen Vorstellungen aufstellen kann. Den bisherigen Eulenpfad mit mehr als 50 in den letzten drei Jahren entstandenen Skulpturen kann das Werke jedoch nicht zugefügt werden, weil sich Pappelholz nur für Innenstandorte eignet. Der Leiter der Eckener Schule, Abteilung Holzbildhauerei, Thomas Deckert, freut sich, dass mit dieser Aktion in Berlin auf die Ausbildungseinrichtung im hohen Norden aufmerksam gemacht wird.  
 
Die Eckener Schule schickte 2007 die ersten Azubis nach Tarp, die die ersten Eulen für den mittlerweile europaweit einzigartigen Eulenwanderweg legten. Vor einem Jahr fertigte die Einrichtung für das Berliner Bärwaldbad kunstvolle Skulpturen, die großes Aufsehen erregten. „Nun sind wir dort wieder vertreten, damit wird der Bezug der Berliner zu unserer Region noch erweitert“, meinte Deckert. 
 
sh:z/Flensburger Tageblatt/Text und Foto: Peter Mai vom 27.01.2011