Glänzende berufliche Perspektiven für den Tischlernachwuchs

 
Flensburger Tageblatt, 23.06.2012
 
Einmal mehr haben die abschließenden Prüfungen des regionalen Tischlernachwuchses belegt, welch vielseitige Talente die jungen Azubis beiderlei Geschlechts in ihrer dreijährigen Lehrzeit entwickelt haben. „Sitzbank in Eiche“ heißt das beeindruckende Gesellenstück von Stephan Born, das den dritten Platz belegte. Ausgeklügeltes Raffinement darin: Eine integrierte Minischublade aus Rüsterholz (Ulme) mit Edelstahlflachmann und zwei Gläschen. Sein Handwerk hat der frischgebackene Jung-Geselle bei Johannes Thomsen in Maasbüll erlernt.

Peer Gregersen aus Flensburg hat das zweitplatzierte Gesellenstück gefertigt: Einen kleinformatigen „Hängeschrank mit Schubkästen“ aus europäischer Walnuss mit Korpus aus Rüster. Den ersten Platz belegt ein futuristisch anmutender „Kickertisch“ von Marc Krambeck aus Süderbrarup: Er ist in Multiplex gefertigt, kaschiert mit HPL sowie mit Eichenkanten versehen. „Da steckt viel Arbeit drin, von der Idee über die Planung bis zur aufwändigen Herstellung“, sagt er. Für ihre Leistungen erhielten die drei Erstplatzierten jeweils ein Präsent der Flensburger Firma Meesenburg.

Auch die übrigen Gesellenstücke können sich sehen lassen: Schreibtische, Phonomöbel, eine gepolsterte Sitzbank und Anrichten gehören dazu. Insgesamt 20 Azubis haben ihre Prüfungen bestanden und wurden mit einer kleinen Feier in der Eckenerschule aus der Obhut der Innung entlassen. „Sie sind jetzt selbstständig und können das Gelernte in der Praxis anwenden“, gab ihnen der stellvertretende Obermeister, Hans H. Hansen, mit auf den Weg. Trotz des gerade überstandenen Prüfungsdrucks sollten sie das lebenslange Weiterlernen im Auge behalten. Sollte sich nicht sofort ein Arbeitsplatz ergeben, sei das keine Niederlage; dann sei weitersuchen angesagt, gegebenenfalls in einer Region mit mehr Angeboten. Auch Wanderschaft sei eine Option. „Grundsätzlich haben gut ausgebildete Fachkräfte im Tischlerhandwerk glänzende Perspektiven – nutzen sie diesen Trend für ihre eigene Karriere“, machte Hans H. Hansen dem Nachwuchs Mut.

Vom 17. bis 22. September kann sich die Öffentlichkeit direkt von der Leistungsfähigkeit des regionalen Tischlerhandwerks überzeugen: Im Fördepark werden die 20 besten Gesellenstücke aus Hamburg und Schleswig-Holstein unter dem Motto „Die gute Form 2012“ ausgestellt. Die Tischlerinnung zeigt zusätzliche Leistungsbeispiele handwerklichen Könnens. Die Werkkunstschule Flensburg stellt sich ebenfalls mit schönen Arbeitsstücken vor.
 
sh:z/Flensburger Tageblatt/Text und Bild: Rainer Fischer