Lob für junge Holzbildhauer und Dank an die Stifterin

 
Flensburger Tageblatt, 23.01.2012

Eine Feierstunde direkt neben dem berühmten Pariser Zimmer, die ein bisschen auch Gedenkstunde war: In der Aula des Hans-Christiansen-Hauses auf dem Museumsberg ist zum zweiten Mal der Förderpreis der Heinrich-Sauermann-Stiftung verliehen worden. Den mit 1000 Euro dotierten Hauptpreis gewann Werkkunstschüler Claudius Hütel mit seiner Arbeit „Ziege – die Kuh des kleinen Mannes / Fisch – das Fleisch des Eskimos“. Es ist eine Vollplastik aus Lindenholz, die neugierig darauf macht, wie sich eine Ziege zwei toten Fischen annähert. Gelobt wurde die gute plastische Ausarbeitung und besondere Anordnung der sauber durchgearbeiteten Details.


In einer gut besuchten Preisverleihung gedachten Vertreter der Eckener Schule sowie der Fachschule für Technik und Gestaltung sowie Schüler der Berufsfachschule für Holzbildhauerei sowie Peter Bühmann vom Stiftungsvorstand an Stifterin Dr. Telse Sauermann. Die Enkelin des Gründers des Museums und der Werkkunstschule hatte die Stiftung 2006 mit dem Nachlass ihrer Schwester Gerda ins Leben gerufen. Am Sonnabend fand auf dem Mühlenfriedhof die Trauerfeier für die vor gut einer Woche verstorbene Telse Sauermann statt. Die Ärztin, in den 60er Jahren an der Diako tätig, wurde 88 Jahre alt. Die Ziele der Stiftung sind es, die Bewohner des Hospitals und Klosters „Zum heiligen Geist“ zu unterstützen, sowie Schüler der Werkkunstschule, der heutigen Fachschule für Technik und Gestaltung mit der Berufsfachschule für Holzbildhauerei, für besondere Leistungen zu würdigen.

Der Leiter der Berufsfachschule Bildhauerei, Thomas Deckert, erklärte bei der Preisverleihung: „Der Wettbewerb macht Lust auf Bildhauerei, bei den vielfältigen Ergebnissen.“ 15 Schüler der Holzbildhauerklasse des dritten Lehrjahres hatten sich seit September mit dem Thema „Tiergruppe“ beschäftigt. Nach vielen Studien und praktischen Arbeiten zum Thema Tieranatomie-Studien am lebenden Objekt waren die Schüler auch zum Tierpark Arche Warder gefahren, um ganz anschaulich am Thema zu arbeiten. Die Jury hatte 15 Bildhauerarbeiten und Mappen zu bewerten. Neben Hauptgewinner Claudius Hütel gab es zwei dritte Preise: In Erle gefertigt gewann Cindy König mit dem Relief „Ruhestörung“, einem Angeliter Schwein, das von zwei kleinen Vögeln gestört wird. Pia Dallman überzeugte mit einer Vollplastik in Linde – zwei Krähen, die um einen goldenen Wurm kämpfen, mit dem Namen „Krähengold“. 

sh:z/Flensburger Tageblatt/Text und Bild: Wolfgang Borm