Flensburger Tageblatt - Dienstag, 02.02.2016

Der andere Weg zum Abitur

Die Attraktivität der Flensburger Berufsschulen wächst /
Mehr Möglichkeiten für junge Erwachsene
FLENSBURG
Mittlerweile kommt mehr als die Hälfte der Absolventen mit höheren Bildungsabschlüssen von Berufsbildungszentren. Neben bekannten Bildungsgängen
bieten die drei Berufsschulen Eckener-Schule, Hannah-Arendt-Schule (HAS) und die Flensburger Wirtschaftschule (HLA) eine Fülle neuer Angebote.
Die Eckener-Schule gestaltet den Schulalltag neuerdings unter dem Motto „Lernen und Lehren mit digitalen Medien“. Sie erhofft sich vom Einsatz digitaler Medien im
Unterricht („e-learning“) eine größere Motivation der Schüler. „Im Alltag der Schüler, aber auch der Auszubildenden ist die Nutzung von Computern, Tablets,
Smartphones bis hin zu digitalen Werkzeugen selbstverständlich“, erklärt Georg Reuters von der Eckener-Schule.
Die HAS wirbt mit dem neuen Programm „Stressfrei durch die Sek. II“, das den zukünftigen Absolventen helfen soll, Übergangsschwierigkeiten besser zu meistern und den Respekt vor höheren Leistungserwartungen zu bewältigen.
Damit ist gemeint, dass der Wechsel in die Oberstufe mit der mittleren Reife von erfahrenen Schülern und Studenten der Universität Flensburg begleitet wird, um den Druck auf die Jugendlichen zu verringern. „Die Idee, dass unsere Schüler als Stressexperten den Neuen vermitteln, wie sie stressfrei die Oberstufe meistern können, finde ich durchaus charmant“, sagt Rainer Zierke, an der Hannah-Arendt-Schule für das Berufliche Gymnasium zuständig. Für das nächste Schuljahr steht eine Erleichterung in den Berufseinstieg durch ein neues Schulfach „Berufsorientierung“ auf dem Stundenplan.
Auch die HLA hat ihr Bildungsangebot ausgebaut. Es gibt außer neuen Sprachförderungsklassen für schulpflichtige Flüchtlinge (DaZ-Klassen) eine Ausweitung des berufsorientierten Bildungsgangs mit praxisorientierten
Profilangeboten: Wirtschaft, IT und New Media, Wirtschaft und Sport, Wirtschaft und Tourismus sowie International Management Wirtschaft bilingual. Ebenfalls besteht die
Möglichkeit, einen schwächeren Schulabschluss durch ein kaufmännisches Qualifizierungsjahr zu verbessern und so die Chancen auf eine Annahme an der Wirtschaftschule zu erhöhen.
Das Besondere an den Berufsschulen ist das umfangreiche Angebot an Bildungsgängen und die große Zahl verschiedener Schulabschlüsse – Haupt-
/Realschulabschluss, Fachhochschulreife, fachgebundene Hochschulreife, allgemeine Hochschulreife. Nicht nur schulische Ausbildungen verschiedenster Fachrichtungen
sind möglich, auch anerkannte Berufsausbildungen sowie bestimmte Zusatzqualifikationen können dort absolviert werden.
Für die drei Berufsbildungszentren spricht, dass sie spezialisierte Angebote machen und sich den Interessen der Bewerber anpassen können.
N. Thomsen / M. Decker