Pflanzliche Antwort auf Orkan „Christian“

Flensburg

Um kurz vor zehn Uhr stehen die jungen Holzbildhauer auf dem Schulhof der Werkkunstschule Flensburg. Neben ihnen liegt ein drei Meter hoher Eichen-Setzling, die Pflanzgrube ist ausgehoben. Vor einem Jahr wuchs irgendwo hier eine alte Eiche, die bei Orkan Christian umgestürzt war. „Wer will helfen?“, fragt Paul Nissen, der Geschäftsführer der Baumschule Lauer. Die Freiwilligen sind schnell gefunden, die Anpflanzung beginnt. Und nicht nur an der Schützenkuhle. Auf dem Mühlenfriedhof und im Christiansenpark ist heute auch Pflanztag.

Der hätte eigentlich im Frühling stattfinden sollen, aber die Umsetzung der Idee wurde wegen mehrerer Hürden vertagt. „Es ist ganz schwierig, den Platz für solche Initiativen in der Öffentlichkeit zu finden“, erläutert Dietmar Post, der stellvertretende Schulleiter der Eckener Schule, zu der die Werkkunstschule gehört. Aber jetzt sind alle Probleme überwunden und die Aktion „Ein Jahr nach Christian“ ist realisiert. Daran haben sich drei Klassen und insgesamt 47 Schüler beteiligt, die auch zwei Bäume (jeder kostet 260 Euro) selbst finanzierten.

Noch einen bezahlte Paul Nissen, der für manche Schüler eine Art Masterklasse zum Thema Anpflanzung durchführte. Die Idee hatte Lehrerin Armgard Weise, die das Projekt begleitet und vor 18 Jahren schon einen Baum auf dem Mühlenfriedhof gepflanzt hat. Die Schüler haben ihr Projekt mit Enthusiasmus unterstützt. „In drei Jahren des Studiums verarbeiten wir viel Holz, viel auch nur zu Übungszwecken“, sagt Aron Schulze. Für ihn und seine Mitschüler sei die Pflanz-Aktion eine gute Möglichkeit, eine nachhaltige Wiederaufforstung zu betreiben.

Elena Korkina