Die Fachrichtung "Windenergietechnik"

Im Sommer 2009 startete an der Fachschule für Technik und Gestaltung (FSTuG) in Flensburg der in Deutschland einmalige Ausbildungsgang "Staatlich geprüfte/r Techniker/in für Windenergietechnik". Diese zweijährige Aufstiegsfortbildung ermöglicht ausgebildeten Facharbeitern aus den Bereichen Maschinen- und Elektrotechnik sowie Mechatronik eine anspruchsvolle Tätigkeit in der "Windbranche" auszuüben.

Schon heute werden viele "Staatlich geprüfte Techniker/innen" mit Ingenieurstätigkeiten in sämtlichen technischen Bereichen betraut. Mit dem "Staatlich geprüften Techniker für Windenergietechnik" bringen wir nun ein neues Berufsbild hervor, welches noch besser auf die Anforderungen der Windbranche zugeschnitten ist. Absolventen unserer Fachrichtung arbeiten unter anderem im Instandhaltungsmanagement, in der Technischen und/oder Kaufmännischen Betriebsführung sowie in Projektierungsbüros.

Unser Anspruch ist es, den Studierenden eine praxisnahe Ausbildung zu bieten. Ein wichtiges Kernelement ist hierbei die Arbeit in Projekten, bevorzugt in Kooperation mit Firmen aus der Windbranche. Einen Einblick in den Unterricht gibt es unter dem Menüpunkt "Aktuelles".

Vorerfahrungen im Bereich der Windenergietechnik sind nicht zwingend erforderlich!

Berufsbild

Mit der Fachrichtung Windenergietechnik wurde eine Aufstiegsfortbildung in einer innovativen und expandierenden Branche geschaffen. Sie ermöglicht, komplexe technische Windkraftanlagen mit mechanischen und elektronischen Komponenten zu verstehen, zu modifizieren und instand zu halten. Die Arbeit eines/einer "Technikers/in für Windenergietechnik" findet im überwiegend im Back-Office statt, doch auch Begehungen von Windenergieanlagen gehören zum Aufgabenspektrum.

Dieses Berufsbild bringt vielseitige Experten für den Bereich Instandhaltungsmanagement und Planung hervor, die ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Selbständigkeit und Problemlösefähigkeit besitzen müssen. Die zielorientierte Arbeit im Team unter Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und qualitativer Gesichtspunkte ist für sie selbstverständlich.

Perspektiven

Die Windenergie ist das Zugpferd der Erneuerbaren Energien. Weltweit wurden bereits fast 500.000 Megawatt elektrische Leistung installiert - und ein Ende ist nicht in Sicht! Einer Faustformel nach entsteht pro 3 MW installierter Leistung ein neuer dauerhafter Job in der Windindustrie. Der Bedarf an qualifizierten Personal ist enorm auch wenn die öffentliche Wahrnehmung oftmals anders ist. Aber jeder der bereits in der Windenergiebranche tätig ist oder sich in diesem Bereich auskennt, weiß, hier wird jede Fachkraft gebraucht!

Dabei sind Fachkräfte national und auch international tätig. International bedeutet aber nicht zwingend, dass man für die Arbeit sein Büro in Norddeutschland verlassen muss! Viele Windenergieanlagen in der ganzen Welt werden aus Norddeutschland via Monitoring-Systemen überwacht und betreut. Doch auch eine Geschäftsreise zu den betreuten Windenergieparks in der ganzen Welt gehört zum Aufgabenbereich des Betriebsführers.

Qualifizierungsschwerpunkte

Schwerpunkte der Ausbildung liegen neben der Vermittlung der benötigten fachlichen Qualifikationen vor allem im Bereich des Projektmanagements. Im Rahmen von - zum Teil mehrwöchigen - Projektwochen werden unter Verwendung von Projektplanungswerkzeugen Lösungen zu Problemstellungen eigenständig erarbeitet. Die Projektaufgaben stammen zum Teil von Kooperationspartnern aus der Windbranche. Die Projektergebnisse werden im Anschluss vor den Projektauftraggebern präsentiert. Ein sicherer Umgang mit gängigen Datenverarbeitungssystemen (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware) ist dabei eine Voraussetzung.

Unterrichtsgestaltung

Praxisorientierung steht im Vordergrund der Unterrichtsgestaltung, die durch die enge Verknüpfung mit theoretischen Hintergründen gefestigt wird.

Grundlage für die Ausbildung ist die Vernetzung von Unterricht, Projekt- und Praxisblöcken. Ein Lehrerteam entwickelt aus realen Arbeitsprozessen praxisorientierte Lernsituationen unter Einbeziehung von Experten aus der Praxis. Die Unterrichtsarbeit wird grundsätzlich durch den Einsatz moderner Methoden und Medien gestützt. Die Durchführung von Fachexkursionen ist ebenfalls Bestandteil des Unterrichts.