Die Herausforderung am Holzspalter
Maschine für behinderte Mitarbeiter/ Kooperation zwischen Mürwiker Werkstätten und Techniker-Schule
Flensburg / gwv - Holz reinlegen, Klappe zumachen, Knopf drücken. Alexandra Schween ist begeistert bei der Arbeit. Ganz einfach ist die neue Maschine für die geistig Behinderte zu bedienen. „Für sie ist damit ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen - eigenverantwortlich an einem Gerät zu arbeiten”, sagt Petra Seidel, Abteilungsleiterin bei den Mürwiker Werkstätten.
Möglich wurde dieser neue Arbeitsplatz durch eine Kooperation mit der Fachschule für Technik und Gestaltung: 15 angehende staatlich geprüften Techniker, Fachrichtung Maschinentechnik, entwickelten den Holzspalter im Rahmen einer Projektarbeit. „Für uns war es die Möglichkeit, einen kompletten Auftrag realitätsnah abzuwickeln - von der Kostenkalkulation über die Fertigungszeichnungen bis hin zur Montage”, erläutert Fachlehrer Andre Stolte, der gemeinsam mit seinem Kollegen Hans-Joachim Kuchcinski die Projektleitung hatte.
Für Werkstätten und Schule ist es bereits die zweite Kooperation: Im vergangenen Jahr entwickelten Schüler eine Folienschneidevorrichtung für die Behinderteneinrichtung. Der Holzspalter wird nun dazu eingesetzt, Paletten zu verkleinern. Die etwa 20 Zentimeter langen Stäbe werden dann als Anmachhölzer säckeweise verkauft.
„Bisher haben wir dies mit Beilen gemacht. Das ist aber eine Arbeit, die nicht jeder Behinderte machen kann”, erklärt Werner Schurich, der in der Abteilung Montage und Verpackung die Mitarbeiter anleitet. Alexandra Schween zum Beispiel fehlt auf Grund ihrer spastischen Lähmung die dafür notwendige Feinmotorik. „Sie war bisher nur für Warenannahme und kleinere Montagen zuständig”, so Petra Seidel. Die Arbeit am Holzspalter sei für sie eine neue Herausforderung und eine sehr willkommene Abwechslung. „Alexandra ist stolz darauf, dass sie nun aktiv ins Arbeitsleben eingebunden ist.”
Aus dem Flensburger Tageblatt vom 27.6.07